100 Jahre Landschlachterei Nerjes
Das Familienunternehmen Landschlachterei Nerjes wird 100 Jahre, was hier kurz mit Freude und Stolz berichtet wird.
Angefangen hat die Familientradition mit Heinrich und Emilie Nerjes die im Jahre 1912 den Betrieb Leben einhauchten. Die Anfänge fanden in Wallensen statt. Später übernahm der Sohn von Heinrich und Emilie auch mit Namen Heinrich, der 1947 seinen Meister absolvierte, mit seiner Frau Elsbeth den Betrieb .Sie eröffneten eine Filiale in Elze im Jahre 1960,die bis 1991 dort geführt wurde. Auch in der Markthalle in Hannover war die Landschlachterei Nerjes über viele lange Jahre vertreten. Sie beschäftigten 2 Lehrlinge und 3 Gesellen. Heinrich und Elsbeth Nerjes bekamen 2 Söhne Heinrich und Günther, Heinrich arbeitete im Elterlichen Betrieb mit und Günther erlernte den Beruf des Kaufmanns.
Ein heute. langjähriger Mitarbeiter verbrachte schon seine Ferienzeit 1966 im Betrieb, worauf er den Beruf auch 1968 erlernte und seit dieser Zeit dem Betrieb treu verbunden ist. Im Jahre 1961 kam Elfriede Leifermann zur Firma Nerjes .Sohn Heinrich kannte sie ja schon von ihrer gemeinsamen Lehre bei Firma Menge in Coppenbrügge .Dort lernten sich die Beiden im zarten Alter von 15 Jahren kennen. Die Hochzeit von Heinrich und Elfriede war im März 1961 und am 27.06.1961 erblickte Sohn Andreas das Licht der Welt. Es folgte Tochter Marion am 30.01.1966. Heinrich und Elfriede Nerjes eröffneten dann am 1. Juli 1970 das Geschäft in Marienhagen, wo dann auch der Produktionsbetrieb war. Am 04.10.1970 wurde dann der jüngste Sohn Karsten geboren, zu aller Überraschung! Elsbeth Nerjes führte die Verkaufsstelle in Wallensen weiter, die von Marienhagen beliefert wurde. Ihr Mann Heinrich starb im Jahre 1977.Leider nur 3 Jahre später und viel zu früh auch ihr Sohn Heinrich, der Vater von Andreas, Marion und Karsten. Ein schwerer Schlag für die ganze Familie! Elfriede, als junge Witwe, versuchte mit ihren zu vorhandenen Mitteln, den Betrieb weiter zu führen, was sehr hart war. Stütze waren ihr da die Gesellen, der "Ferienarbeiter" aus dem Jahre 1966, machte seinen Meister, der fehlte ja dem Betrieb, um ihn weiter zu führen . 1982 lernte Elfriede Nerjes Herrn Hugo Steins kennen, der sie mit all seinen Möglichkeiten unterstützte und als er in Rente ging , voll für den Betrieb da war. Ein weiterer, heute langjähriger Mitarbeiter, fing im Jahre 1983.Er begeht nächstes Jahr sein 30 jähriges Arbeitsjubiläum! Tochter Marion stieß ab 1985 in den Betrieb in Wallensen dazu, wo sie erst noch mit ihrer Großmutter Elsbeth arbeitete und bis heute dort ist. Sohn Andreas, der im Betrieb in Marienhagen arbeitete und den auch später übernehmen sollte, musste leider aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf schweren Herzens aufgeben.
Karsten arbeitet seit 1995 im Betrieb, machte im selben Jahr auch seinen Meister in Heidelberg. Jetzt war man doch froh, da Andreas nicht mehr mitarbeiten konnte, das der jüngste Sohn diesen Beruf aufgegriffen hatte, wo er eigentlich etwas anderes lernen sollte! 2004 übernimmt Karsten die Landschlachterei, eröffnet eine Filiale in Duingen (seit dem 01.01.2023 geschlossen) und muss einen harten Kurs fahren, um das "Schiff" wieder auf Fahrt zu bringen. Einsparungen und Umstrukturierungen bleiben vor dem Betrieb nicht verschont. Es ist eine schwere Zeit, doch mit Hilfe der Mitarbeiter, neuem Finanzteam, Einbringung familiärer beratener Tätigkeiten und der stetiger Unterstützung von Hugo Steins, schafft es Karsten Nerjes den Betrieb für ALLE zu erhalten.. Die nächste Hürde wurde 2009 genommen, indem die Landschlachterei die EU Zulassung mit Erfolg im ersten Durchgang, was nicht so oft passiert, bekam. Dafür musste Karsten Nerjes einiges an Renovierungsarbeiten und Erneuerungen, was bei dem alten Betrieb natürlich in die Tausende ging, in Angriff nehmen! Wenn die Firma es nicht erfüllt hätte, wäre eine Schlachtung nicht mehr erlaubt, nur noch eine Filiale möglich und keine Zulieferung zu Wiederverkäufern mehr gestattet .Was das für die Mitarbeiter bedeutet hätte ,liegt auf der Hand!! Allerdings gehen die Kosten enorm weiter .Die mehrmalige Überprüfung der EU Zulassung im Jahr ,die Wasserbeprobung , etliche Produktbeprobungen , Abklatschproben von Arbeitsgeräten und Räumlichkeiten und vieles mehr , kosten der Firma enorm viel Geld. Was dem Kunden daher allerdings zeigt, dieser Betrieb erfüllt alle Kriterien von Sauberkeit, Hygiene, Qualität und Service am Kunden.
Im Jahre 2010, viel zu früh, stirbt der Lebensgefährte von Elfriede Nerjes Herr Hugo Steins. Er war für den Chef, wie ein Ziehvater, eine wichtige Bezugsperson und für den Betrieb eine unersetzliche Persönlichkeit, mit Worten nicht zu erfassen .Gedanklich ist er jeden Tag "anwesend"!! Mit Stolz kann man auf langjährige Zusammenarbeit mit einigen Bremer Wiederverkäufern und Marktbetreibern aus Hannover zusammen zurück blicken.
Der Partyservice erfreut sich ständig steigernder Beliebtheit, da auch dort viel Herzblut und Geschick mit eingebracht wird. Ein Unternehmen steht und fällt mit den Mitarbeitern und nur der Zusammenhalt kann einen weiter nach Vorne bringen! Danke an einige ehemalige Mitarbeitern, die zum Teil leider nicht mehr unter uns sind, die im wohlverdienten Ruhestand weilen, an anderer Stete tätig sind ,die dem Betrieb jetzt zu gehörig sind , die die Anfänge geschaffen haben und die über Jahrzehnte im Betrieb ihre Arbeitskraft einbringen für den Erhalt. Ohne sie wären es keine 100 Jahre geworden und den starken Arbeitseinsatz, das Ruderumschwenken des jetzigen Eigentümers Karsten Nerjes und der ganzen Familie Nerjes. Und ganz besonderst nicht ohne die Kundschaft, die den Familienbetrieb erhalten haben und noch viele weitere Jahre erhalten werden .Ein großes Dankeschön dafür!